Porträt

laut.de-Biographie

Poppy Ackroyd

Poppy Ackroyd verkörpert eigentlich den feuchten Traum eines jeden Labelmanagers für klassische Musik. Sie passt perfekt ins vermarkterische Beuteschema: hübsche Dame macht schöne Musik. Nur leider entzieht sich die gebürtige Londonerin mit stoischer Konsequenz jedweden Konventionen. So gibt es von ihr keine Neuinterpretationen alter Klassik-Legenden zu hören, vielmehr baut sie auf ihre eigenwilligen Kompositionen.

Poppy Ackroyd - Pause
Poppy Ackroyd Pause
Lebendige und nachdenkliche Töne zum Innehalten.
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Von klein auf erhält sie eine klassische Ausbildung an Piano und Violine. Später studiert sie in Schottland an der Edinburgh University, wo sie ihren Master am Piano macht. Nach dem Studium schließt sie sich dem Hidden Orchestra an, wo sie immer wieder im Live-Line-Up zu sehen und hören ist. Zusammen mit Gründer Joe Acheson an Bass und Elektronik stehen mit Tim Lane und Jamie Graham zwei Schlagzeuger auf der Bühne.

Ihre musikalische Arbeit bleibt jedoch nicht auf das Hidden Orchestra beschränkt. So schreibt sie Musik für Tanz-Performances, Theater, Film und Radio.

2012 erscheint ihr Solo-Debüt "Escapement", auf dem neben einigen Field-Recordings nur Piano und Violine zu hören sind. Allerdings beschränkt sich Poppy nicht darauf, nur brav am Flügel die Tasten zu spielen, sondern bearbeitet ihr Instrument, wie es ihr gerade in den Sinn kommt. Zupfen, streichen, klopfen, sägen etc., ihr restauriertes Blüthner Grand Piano muss einiges aushalten können.

Das Resultat kann sich jedoch mehr als nur hören lassen. Das Ergebnis ihrer Tüftelei ist irgendwo im weiten Feld zwischen Minimal Music à la Ludovico Einaudi und Philipp Glass und Popmusik einzuordnen.

Über das Hidden Orchestra lernt sie den Künstler Tom Newell aka Lumen kennen, der für die Band live die Visuals liefert. Ebenjenen engagiert sie für die Begleitung ihrer Songs auf der Bühne. Das Publikum ist von dieser Zusammenarbeit derart angetan, dass die Rufe immer Lauter werden, sie möge die Visuals doch bitte verfügbar machen. So gibt sie dem Drängen 2013 schließlich nach. Die CD/DVD-Kombi "Escapement Visualised" bringt das Kopfkino in die heimische Stube.

Mittlerweile in Brighton beheimatet, spornt der positive Zuspruch seitens Publikum und Presse Poppy an, weiter an ihren eigenen Visionen zu arbeiten. Nach ausgiebigen Live-Darbietungen erscheint im November 2014 ihr zweites Album "Feathers", das genau dort anknüpft, wo "Escapement" aufhört: Musik zum Träumen, zum Chillen und die einen in eine andere Welt entführt. Der Titel leitet sich von einem Zitat von Emily Dickinson ab: "Hope is the thing with feathers."

Danach dauert es wieder etwas, bis sie sich mit einem Release in Szene setzt. Mit "Sketches" erscheinen 2017 Variationen von Songs ihrer ersten beiden Studio-Alben plus vier neue Tracks. Ebendiese verwendet sie auch für ihr drittes Werk "Resolve", das im Februar 2018 erscheint. Hier legt sie eine Kehrtwende hin und zieht zum ersten Mal andere Musiker beim Aufnahmeprozess hinzu. Das Ergebnis klingt opulenter als alles zuvor eingespielte Material. So erweitert sie ihr Spektrum erneut um einige spannende Momente.

Für ihr viertes Studio-Album "Pause", das 2021 auf den Markt kommt, beschränkt sie sich aufs Komponieren. Die Platte entsteht während der Corona-Pandemie und nach der Geburt ihres ersten Kindes und versammelt zehn Stücke für Soloklavier. Nach dem Schreiben übt sie die Stücke mehrere Monate ein, um sie völlig flüssig spielen zu können: "Ich wollte eine Leichtigkeit und Mühelosigkeit bei den Aufnahmen, die nur nach vielen Stunden des Übens zu erreichen war."

Alben

Poppy Ackroyd - Pause: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2021 Pause

Kritik von Toni Hennig

Lebendige und nachdenkliche Töne zum Innehalten. (0 Kommentare)

Poppy Ackroyd - Feathers: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2014 Feathers

Kritik von Alexander Cordas

Instrumentales Kleinod für die Endlos-Repeat-Schleife. (0 Kommentare)

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