Porträt

laut.de-Biographie

Damian Marley

Von Anfang an zielt er darauf, der Modernisierer und der 'Rapper' im Roots Reggae zu werden. Während auch die anderen Marleys ihrem Vater anfangs musikalisch überwiegend folgen und als Marley Magic touren, biegt der jüngste Sohn des Godfather of Reggae bald in eine andere Spur ein und wendet sich den moderneren Sounds zu.

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Damian 'Junior Gong' Marley bezieht trotzdem den Namen von Kingstons legendären Tuff Gong-Studios in seinen Namen ein. Zusammen mit einigen anderen Söhnen berühmter Reggaemusiker gründet er die Band The Shepherds. 1992 eröffnen sie das legendäre jamaikanische Sun Splash-Festival. Zu diesem Zeitpunkt ist Damian gerade 14 geworden. Geboren am 21. Juli 1978, ist er knapp drei Jahre alt, als sein Vater stirbt. Seine Mutter ist die Musikerin und ehemalige Miss World Cindy Breakspeare.

Der Erstling "Mr. Marley" erscheint 1996 und schlägt eine Brücke zwischen Roots und digitalen Dancehall-Anleihen. Der junge Musiker baut Kontakte zur DJ-Szene auf. Sein Gesang entstammt dem Deejaying: Er toastet oft mehr, als er singt. Bevor sein finaler Durchbruch fällig ist, gehen noch fünf lange Jahre ins Land. Dafür wird bereits sein Zweitwerk, "Halfway Tree", sein Major-Debüt. Marley ist Perfektionist und steht mit seinem Veröffentlichungsrhythmus gegen den einstmals jamaikanischen Trend, nach dem etliche Musiker gleich mehrere Longplayer innerhalb eines Jahres auf den Markt werfen (Bsp. dafür: Dennis Brown oder Sizzla).

2001 erscheint auch der Riddim "Educated Fools" des Nebenprojektes "Ghetto Youths", das Damian mit seinem Bruder Stephen gründet. "Educated Fools" vereint auf dem gleichen Musiktrack die Vocals diverser Acts mit ganz verschiedenen Ergebnissen auf der gleichen Basis: Mit von der Partie unter anderen die später umstrittenen: Bounty Killer und Capleton sowie 90er-Dancehall-Star Spragga Benz.

Im Oktober 2005 begehrt der Klassiker "Welcome To Jamrock" wütend gegen die politischen Verhältnisse in Jamaika und der Welt auf. Die Platte erreicht Gold-Status in den USA, und das schnell. Außerdem kassiert der Junior Gong als einziger Künstler aus dem Reggae-Bereich zwei der begehrten Grammy-Trophäen - er fährt die Kategorien "Best Reggae Album" und "Best Urban/Alternative Performance" nach Hause. Letztere Auszeichnung ("Urban") spiegelt durchaus den Flirt mit dem Rap.

Damian Marley - Stony Hill
Damian Marley Stony Hill
Damian setzt sich ein Denkmal, das überdauern wird.
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Das mit einem Rapper, Nas, aufgenommene Album "Distant Relatives" (2010) unterstreicht Damians vage Zugehörigkeit zum Hip Hop. Eine neue Supergroup namens SuperHeavy mit unter anderen Damian und auch Mick Jagger, Dave Stewart und Joss Stone verpufft hingegen ohne großes Echo. Danach herrscht Ruhe. Als Live-Act bleibt der Junior Gong aber schon wegen seines großen Namens begehrt.

Für sein Album "Stony Hill" verleiht die Grammy-Jury dem Junior Gong im Januar 2018 den Preis für das beste Reggae-Album des Jahres 2017. Somit geht die Statue in dieser Kategorie zum 13. Mal an einen Marley (und zu Lebzeiten des Papas gab es den Reggae-Grammy noch nicht). Bunny Wailer hatte als ehemaliges Bandmitglied Bob Marleys in den Neunzigern gleich drei Mal die Auszeichnung erhalten. Laut kommt die Kritik nicht auf, aber es gibt sie: Der Reggae-Grammy werde zu einer vorhersehbaren Sache, so wie schon in anderen Preiskategorien. Und: Alle fünf nominierten Alben aus 2017 klingen recht US-amerikanisch und entstanden in den USA.

Damian Marley hat mittlerweile die Geschwister alle zu Universal geholt: Ziggy, Stephen, Ky-Mani, Julian – sie firmieren auf dem Sub-Label Ghetto Youths International. Kabaka Pyramid ist dort untergebracht, und Chronixx gehört mit seinem Virgin-Vertrag indirekt auch zum Dach des weltweiten Major-Konzerns. Es scheint, als formten die Marley-Söhne ein kleines Imperium. Doch eint sie alle, dass zwischen ihren Releases erstaunlich lange Pausen liegen. Für die Reggae-Weltherrschaft bräuchte es wohl mehr Output.

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Alben

Damian Marley - Stony Hill: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 5 Punkte

2017 Stony Hill

Kritik von Jan Ehrhardt

Damian setzt sich ein Denkmal, das überdauern wird. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Offizielle Homepage

    Optisch gut umgesetzte Homepage mit Biografie, Tourdaten, Diskografie, Videos und Fotos.

    http://www.damianmarleymusic.com

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