laut.de-Biographie
Gojira
Unter dem Namen Godzilla gründen die Brüder Joe (Gitarre/Vocals) und Mario Duplantier gemeinsam mit dem zweiten Gitarristen Christian Andreu und Basser Alex ihre Combo in einer Garage im französischen Ondres, das sich in der südöstlichen Region Landres befindet.
Alex ist bald wieder raus, stattdessen stößt Jean-Michel Labadie dazu. In dieser Besetzung kommen vier Demos auf den Markt, die im Death Metal wurzeln. Doch mischen die Franzosen von Beginn an Einiges dazu.
So treffen schon einmal hochkomplexe Parts auf totale Dissonanzen, die in bretthartem Geknüppel enden und ganz und gar nicht zum lockeren Nebenherhören taugen. Als sie mit ihrem 2000 veröffentlichten Demo "Wisdom Comes" einen Deal einfahren, wird klar, dass sich mit dem Namen Probleme abzeichnen.
Kurzerhand ändern sie Godzilla in Gojira ab, den eigentlichen Namen des kuscheligen Atommonsters aus Japan. Das Debüt "Terra Incognita" finanzieren sie 2001 noch selbst und lassen es nur über Megaphon vertreiben, doch schon mit der zweiten Scheibe "The Link" kommen sie bei Listenable Records unter.
Vergleiche mit Meshuggah, Mastodon oder Morbid Angel tauchen öfter auf, auch wenn dies nur auf einen Teilbereich des Sounds zutrifft. Irgendwie gehen Gojira noch ausgefallener, noch abgedrehter zu Werke.
Zu "The Link" erscheint eine Live-DVD und natürlich auch die entsprechende Live-CD (2004), bevor Ende 2005 der nächste Nackenzwirbler "From Mars To Sirius" aufschlägt. Einmal mehr setzen sie den Fans einen Happen vor, an dem man sich die Zähne ausbeißen kann.
Die Jungs vom Rock Hard-Magazin zeigen sich jedoch überzeugt und engagieren die Franzosen für ihr Festival (2006). Dort sorgt die Band zwar für Verwirrung, gewinnt aber bestimmt ein paar neue Fans hinzu. Im August geht es mit Obituary und Gorerotted in England auf die Straße.
Als sich die beiden Cavalera-Brüder Max und Igor 2007 wieder vertragen und einen Bassisten für ihre Cavalera Conspiracy suchen, ist eigentlich Jean-Michel im Gespräch. Doch die Chance lässt sich Joe nicht entgehen und heuert bei Maxe und Co. an. Da er auch mit auf Tour geht, verzögern sich die Arbeiten an einer neuen Gojira-Scheibe deutlich.
Erst Anfang Oktober 2008 legen sie mit "The Way Of All Flesh" nach. Schon bevor die Scheibe in den Regalen liegt, zeigen sie den Emo-Kiddies im Vorprogramm von In Flames und Sonic Syndicate, wo es lang geht.
Wie bereits nach dem Album "The Link", erscheint auch dieses Mal eine DVD mit dem Titel "The Flesh Alive". Gerade drei Wochen später legen sie mit ihrem neuen Album "L'Enfant Sauvage" nach, zu dem wiederum zwei Jahre später die ähnliche betitelte Live-Scheibe "Les Enfantes Sauvages" folgt.
Ende 2014 siedeln die Duplantiers nach New York über und beginnen mit dem Bau eines eigenen Studios, das sie nach dem "The Way Of All Flesh"-Instrumental "Silver Cord" benennen. Im April 2015 beginnen sie dort mit den Aufnahmen für das sechste Album. Der Prozess kommt jedoch plötzlich zum Stop, als die Mutter der Duplantiers verstirbt. Als Gojira die Arbeit am Album wieder aufnehmen, lassen sie auch die resultierende Trauer einfließen. "Wir arbeiten unsere Traurigkeit und Depression in der Musik", sagt Mario.
"Magma" wird ein voller Erfolg, beschert der Band Lob von Fans, Kritikern, aber auch namhaften Musikerkollegen wie Metallica. Kirk Hammett nennt es ein "unglaubliches Kunstwerk". Es folgen Gojiras bisher größte Welttournee und gleich zwei Grammy-Nominierungen – in den Kategorien "Best Rock Album" und "Best Metal Performence" (für den Song "Silvera").
Schon 2017 beginnen Gojira mit der Arbeit am Nachfolger, die Aufnahmen finden erneut in den Duplantier-eigenen Silver Cord Studios statt. Weitere Touren und die COVID-19-Pandemie verzögern die Veröffentlichung jedoch bis ins Frühjahr 2021. Nach dem eher persönlichen "Magma" adressieren die Musiker auf "Fortitude" wieder gesellschaftspolitische Themen und Umweltschutz. Den Kern-Track "The Chant" schrieben sie etwa zur angespannten Situation zwischen Tibet und China, das Single-Release von "Amazonia" begleitete ein Spendenaufruf zur Hilfe für indigene Stämme Brasiliens und die Erhaltung des Regenwaldes, an dem sich auch zahlreiche namhafte Musikerkollegen beteiligten. In Deutschland schaffen es Gojira mit "Fortitude" erstmals in die Top 10 der Albumcharts.
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Wo Newsmeldung, dass Sie Olympia wieder groß machen?