laut.de-Biographie
Yungblud
"Relevant, Future, Nu-Wave", listet Yungblud auf, als er sich Anfang 2017 im Interview mit dem Ticketweb Blog selbst beschreiben soll. Nur ein halbes Jahr später titeln die britischen Musikjournalisten des New Musical Express in ähnlicher, noch enthusiastischerer Weise: "Wir haben möglicherweise die Zukunft gesehen, und sie sieht wie Yungblud aus." Dieser Ausblick gibt sich als energetischer Alternative Rock zu erkennen, den Elemente aus dem Pop, Ska und Hip Hop sowie politisch geladene Texte erweitern.
Yungblud wird 1997 als Dominic Harrison geboren. In der britischen Mittelstadt Doncaster wächst er in einem musikalischen Umfeld auf. Bereits sein Großvater spielte in den 1970er Jahren bei T.Rex mit, sein Vater verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Vintage-Gitarren. Harrison selbst singt, schreibt ab seinem 16. Lebensjahr eigene Songtexte und spielt Gitarre, "seitdem er denken kann".
Inspiration erfährt er von den Beatles, The Jam, Bob Dylan und The Clash. Später ergänzen mit N.W.A., Eminem, Kanye West und Kendrick Lamar Helden eines ganz anderen Genres die musikalische Sozialisation des Briten. Doch Harrison sieht Rock und Rap als "Geschwister, Bruder und Schwester. Diese zwei Musikstile sind mehr als nur Musik – sie kommentieren Kultur."
2017 bildet das Auftaktjahr seiner musikalischen Karriere. Harrsion bindet sich vertraglich an Geffen Records und veröffentlicht im Juni unter seinem Pseudonym Yungblud die Debütsingle "King Charles". Weitere Musikvideos zu "I Love You, Will You Marry Me" und "Tin Pan Boy" folgen.
Bereits im Herbst 2017 gibt Yungblud mit Auftritten beim Waves Vienna und dem Reeperbahn Festival ein erstes Stelldichein im deutschsprachigen Raum. Im folgenden Frühjahr dehnt er seinen Deutschland-Aufenthalt mit einer Tournee aus. Anschließend soll er die Alternative-Sängerin K.Flay bei ihren US-Konzerten begleiten, bevor er im Sommer zu Rock am Ring in das Land der Dichter und Denker zurückkehrt.
Die Musikmedien loben die rohe Energie seiner Live-Auftritte. Stilistisch erinnere Yungblud wahlweise an Jamie T., Twenty One Pilots, Arctic Monkeys, Kaiser Chiefs, The 1975 oder The Subways. Auch die Optik des Briten animiert die Medienvertreter immer wieder zu Vergleichen, die vom jungen Leonardo DiCaprio und Sid Vicious bis James Dean und Joe Strummer reichen.
Doch derlei Oberflächlichkeiten treten bei Yungblud in den Hintergrund. Vielmehr nutzt er seine öffentlichen Auftritte, um Ungerechtigkeiten anzuprangern und zum Widerstand aufzurufen. Erst die Musik anderer Künstler habe ihn politisiert, was seiner Ansicht nach immer seltener stattfindet:
"Ich denke, gerade im Moment ist die Welt für junge Leute eine sehr verwirrende. Politisch passiert so viel, und es verblüfft mich, dass niemand in der Popmusik direkt darüber redet. Das möchte ich gerne tun."
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